Wir laden Sie ein, die Ausstellung der Werke von Mira-Żelechower-Aleksiun, einer Malerin jüdischer Herkunft und einer der markantesten Gestalten des künstlerischen Milieus in Wroclaw / Breslau, zu besuchen.
Mira Żelechower-Aleksiun kam in Millerowo, in der Nähe von Rostow (heute Russland) zur Welt. Dorthin sind ihre jüdischen Eltern während des Zweiten Weltkriegs geflohen. Nach dem Krieg kamen sie mit ihrer Mutter als Heimkehrerinnen nach Polen. Ihr Interesse für die Malerei entwickelte sie an einem Künstlergymnasium und dann im Studium an der Staatlichen Hochschule der Künste in Wroclaw, das sie 1966 abschloss.
Sie wuchs in einem atheistischen Haus auf. Als erwachsene Person ist sie in die katholische Kirche eingetreten. Die Kraft, die ihr ihre jüdische Abstammung geben kann, erkannte sie erst Ende der 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts, als sie eine Reise nach Israel unternahm. Dort entdeckte sie ihre Faszination für die jüdische Kultur, Tradition, religiöse Schriften und kehrte zum Judaismus.
Die im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen präsentierte Ausstellung zeigt zwei Gemäldezyklen. Den einen inspirierte das Buch der Ester, den anderen das Buch der Rut. Im Kontext dieser Geschichten macht sich Mira Żelechower-Aleksiun Gedanken über die Fremdheit im Judaismus. Wie sie schreibt: „Weil wir Fremde in Ägypten waren, haben wir das größere Verständnis zum Fremden. (…) Rut ist eine Moabiterin, für die Juden eine verbotene Fremde. Und doch wird diese Fremde zur Großmutter von König David, dem Stammvater des Messias. Die Allgemeingültigkeit dieses Musters hat mich durch ihre Aktualität fasziniert. Die Aneinanderreihung von mutigen Frauen bildet Vorbild für den Modus, nach dem wir heute die Rolle der Frau bestimmen.“
Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts „Minderheiten im Dialog. Interkulturelle Gesprächsreihe“ statt. Der Eintritt ist frei – melden Sie sich einfach an der Rezeption. Die Ausstellung bildet auch den Hintergrund für die begleitenden Veranstaltungen, die für August 2023 geplant sind. Weitere Informationen folgen in Kürze unter www.wbp.opole.pl, auf Facebook– und Instagramprofil des Zentrums.
Das Projekt „Minderheiten im Dialog. Interkulturelle Gesprächsreihe“ wird vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) aus dem Haushalt des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland über den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen finanziert.