Nach den skandalösen Worten von Bischof Wiesław Mering, die er am 12. Juli 2025 während der Wallfahrt der Hörer von Radio Maryja auf dem Klarenberg (Jasna Góra), richtete der Vorstand des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) ein Schreiben mit seiner Stellungnahme an alle Bischöfe in Polen und an den Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Tadeusz Wojda.

Der Bischof stellte in seiner Predigt unter anderem fest, dass „wir von Menschen regiert werden, die sich selbst als Deutsche bezeichnen“. — Im 18. Jahrhundert sagte einer der polnischen Dichter, Wacław Potocki: „So lange die Welt besteht, wird der Deutsche nie der Bruder des Polen sein“. Die Geschichte hat die Wahrheit dieses Sprichworts auf erschreckende Weise bewiesen.“

Der Vorstand des VdG hat in seiner Stellungnahme seine Empörung über die Äußerungen von Bischof Mering zum Ausdruck gebracht:

Es ist absolut skandalös für uns, dass ein hoher Kirchenvertreter wie Bischof Mering Hassreden aus nationalistischen Gründen hält und dabei auf Zitate verweist, die aus einem anderen historischen Kontext stammen. Es ist traurig und geradezu erschreckend, dass all dies während einer Wallfahrt eines Radiosenders geschieht, der im Prinzip den Geist des Evangeliums verkünden und nicht Hass verbreiten sollte.

Er erinnerte auch daran, dass die Mitglieder der deutschen Minderheit seit vielen Jahren Brücken der Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern bauen, wobei sie gerade von der christlichen Lehre geleitet werden.

Anfang September erhielt der Verband eine Antwort von Erzbischof Tadeusz Wojda. In dem Schreiben wurde betont, dass Bischof Wiesław Mering kein Mitglied der Polnischen Bischofskonferenz ist und seine Äußerungen daher nicht als offizielle Position des Episkopats betrachtet werden sollten. Es handelt sich dabei ausschließlich um seine persönliche Meinung. Gleichzeitig wurde betont, dass es in der Kirche auch Hierarchen gibt, die sich um die deutsch-polnische Versöhnung bemühen und an wichtige damit verbundene Aspekte erinnern.