Wie im vergangenen Jahr, so organisierte auch gestern (5.07.) der Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen in St. Annaberg einen Gottesdienst zum Gedenken an das Ende der Kampfhandlungen vor 101 Jahr in Oberschlesien, die letztendlich zur Teilung der Region führten. Neben dem Vorsitzenden des VdG Rafał Bartek, sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden Martin Lippa und Vorstandsmitglied Łukasz Jastrzembski, nahm auch die deutsche Konsulin in Oppeln Birgit Fisel-Rösle sowie einige Mitglieder der deutschen Minderheit aus den beiden oberschlesischen Woiwodschaften an der Feierlichkeit statt.
„Wir wollen an diese Zeit erinnert und ein Zeichen setzen. Es geht nicht in erster Linie darum, die Massen zu bewegen. Aber es ist wichtig, dass wir uns treffen, für die Opfer beten und hier, als einzige Volksgruppe, an beiden Gräbern Kränze niederlegen und an die Opfer beider Seite erinnern“, sagte VdG-Vorsitzender Rafał Bartek am Friedhof in St. Annaberg.
Hier die Feierlichkeit am St. Annaberger Friedhof:
Im Gottesdienst in der Basilika betonte Bischofsvikar Dr. Habil. Peter Tarlinski, dass das Gedenken an die Ereignisse in Oberschlesien heute schwieriger sind, als man es sich noch vor einem Jahr gedacht hätte. In den vergangenen Monaten fiel nicht nur die deutsche Sprach der Diskriminierung der polnischen Regierung zum Opfer, es brach auch der Krieg in der Ukraine aus und schließlich trat auch im Juni das Gesetz in Kraft, dass nur die polnische Sichtweise auf die sog. Schlesischen Aufstände in Betracht ziehe. Daher, so sagte Pfr. Tarlinski: „Wichtig ist es, dass man die Wahrheit auch über die Ereignisse in Oberschlesien weiter in Erinnerung behält. Es ist wichtig, dass man sich einsetzt, die Ukraine und die Menschen in der Ukraine sowie die Geflüchteten unterstützt. Und es ist wichtig sich neu zusammenzufinden, um die deutsche Kultur und Sprache zu pflegen und sie vor der Marginalisierung zu bewahren. Da steht uns auch Christus mit seiner Gnade und seinem Vertrauen zu Seite“.
Hier die gesamte Predigt: