In diesem Jahr fällt ein wichtiges Jubiläum für den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) an. Vor 30 Jahren wurde ein Freundschaftsvertrag zwischen dem VdG und dem Landesverband Thüringen des Bundes der Vertriebenen unterzeichnet. Dank der langjährigen Zusammenarbeit konnte das deutsche Erbe in Schlesien bewahrt und an kommende Generationen weitergegeben werden.
Die seit vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit brachte zahlreiche positive Leistungen im Bereich der Bildung hervor. Nachdem der Kommunismus in Polen zu Ende gegangen war und der Deutschunterricht an den Schulen in Oberschlesien wieder zugelassen wurde, war es für die Germanisten schwierig, effektiv zu unterrichten. Dies stellte ein ernstes Problem für die Vermittlung der deutschen Kultur und Traditionen dar. Somit fuhren die Vertreter des VdG nach Erfuhrt und trafen sich dort mit BdV-Mitgliedern, einer Gruppe von Pädagogen, die ihre Wurzeln in Schlesien und Pommern hatten. Sie verstanden sehr gut die schwierige Situation im Bildungswesen in Bezug auf das vorherrschende totalitäre System im Staat. Daher beschlossen sie, dem VdG eine große Unterstützung zusichern, indem sie den Lehrkräften in Polen den Zugang zum deutschen Kulturerbe Schlesiens erleichterten. Im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit organisierten sie Schulungen für Lehrer und schickten ihnen verschiedene Hilfsmaterialien. Im Laufe der Jahre engagieren sich die BdV-Mitglieder auch für die Vermittlung von Wissen über die schlesische Geschichte, insbesondere über Joseph von Eichendorffs. Außerdem organisieren sie verschiedene Jugendaustausche und arbeiten mit zweisprachigen Schulen zusammen.
Das Jubiläum der 30-jährigen Zusammenarbeit zwischen dem BdV-Landesverband Thüringen und dem VdG wurde während der diesjährigen Wallfahrt der Nationalen und Ethnischen Minderheiten zum St. Annaberg, am 2. Juni 2024, gefeiert. An der Veranstaltung nahm Egon Primas, Vorsitzender des Verbandes, teil, der sagte: „Wir haben gerne geholfen, Deutschlehrer zu gewinnen, um die deutsche Sprache hier wieder zu stärken, und wir haben mitgeholfen, Zweisprachigkeit zu schaffen. Bis heute sind wir in herzlichem Kontakt, und ich komme immer wieder gerne hierher, um diese herzlichen Menschen zu treffen und die Landschaft zu bewundern”. Der VdG-Vorsitzende, Rafał Bartek, hob ebenfalls hervor, dass die Unterstützung Gestaltung einer guten Zukunft und Stärkung der deutschen Minderheitengesellschaft ermöglichte.
Am 15. August 2024 wurde die Partnerschaft in Erfurt in Anwesenheit von Rafał Bartek und Bernard Gaida, dem ehemaligen langjährigen Vorsitzenden, derzeitigen Bevollmächtigten des VdG für internationale Zusammenarbeit in Polen und Sprecher der AGDM, feierlich begangen.