Abschiedsworte der Generalkonsulin in Danzig Cornelia Pieper

Abschiedsworte der Generalkonsulin in Danzig Cornelia Pieper

In diesem Jahr hatten wir bereits die Gelegenheit, die Generalkonsulin Cornelia Pieper offiziell zu verabschieden (wir haben hier darüber geschrieben: Neujahrsempfang und Verabschiedung der Generalkonsulin in Danzig Cornelia Pieper). Unten veröffentlichen wir den Inhalt der offiziellen Abschiedsworte der Generalkonsulin vom 30. Mai 2025:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Freunde und Partner,

fast 11 Jahre ist es her, seit ich in Danzig angekommen bin. Mein Amt begann im August 2014 mit der Einweihung des Europäischen Solidarność-Zentrums (ECS) in Danzig mit dem früheren polnischen Präsidenten Lech Wałęsa und dem Direktor Basil Kerski. Meine „Mission“ als Generalkonsulin endet zum 31. Mai 2025 mit dem Besuch des Staatssekretärs Gotthardt des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Technologie und Energie sowie der ehemaligen DAAD-Präsidentin und Rektorin der Humboldt Universität, Prof. Sabine Kunst. Allein diese Erwähnung beschreibt sehr stark, was mich inhaltlich in den letzten 11 Jahren beschäftigt hat; Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft aber auch die politische Bildung standen im Mittelpunkt meiner Arbeit. Was bleibt sind schöne Erinnerungen und verlässliche polnische Freunde und Partner.

Ich gehe zwar aus dem Amt als Generalkonsulin, doch mein Herz bleibt in Danzig. Das Diplomatische Korps von Danzig hat sogar den Stern in der Kuppel der Marienkirche mit meinem Namen versehen, direkt neben dem Stern des ermordeten Bürgermeisters von Danzig, meines Freundes Paweł Adamowicz. Was für eine wunderbare Geste der Freundschaft, die mich sehr berührt hat! Vielen Dank dafür!

Lech Wałęsa, mit dem ich zahlreiche Gespräche über die Zukunft Europas und über den Bund Solidarność geführt habe, prägten das Bild der Stadt und der Region und vor allem die Botschaft von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, die sich immer wieder in Europa verbreitete.

Ich bleibe Danzig und dem Ausbau der deutsch-polnischen Beziehungen treu; im Amt als Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung (DPWS) und der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit (SdpZ) in Warschau. Ich beabsichtige mich auch weiterhin aktiv in konkrete deutsch-polnische Projekte, wie u.a. dem Aufbau von Schloss Steinort als Akademia Masuria für den Europäischen Dialog im Baltischen Raum und bei anderen Projekten einzubringen.

Zuversichtlich stimmt mich, dass die neue Bundesregierung mit Friedrich Merz und Außenminister Johann Wadephul sowohl den Deutsch-Polnischen Beziehungen als auch dem Weimarer Dreieck Priorität beimisst. Das werde ich gern aktiv unterstützen. Wir drücken jetzt ganz fest die Daumen, dass am 1. Juni der stärkste Kandidat für Europa zum Präsidenten Polens gewählt wird!

Wenn man auch die Zeit meiner Mission als Staatsministerin mit einbezieht, gehen für mich 16 Jahre Arbeit im deutschen Außenministerium zu Ende. Ich habe aber auch lange Zeit als Abgeordnete im Landtag von Sachsen-Anhalt (5 Jahre) und im Bundestag (15 Jahre) gearbeitet. In dieser Zeit, die viel zu schnell verging, konnte ich viel erreichen!

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, davon spricht nicht nur Hermann Hesse! Ich freue mich auf den „Zauber“ einer neuen Lebensetappe und auf neue Herausforderungen. Natürlich freue ich mich auch auf neue Begegnungen mit Ihnen und danke Ihnen für die vielen neuen Freundschaften und die Unterstützung mit all Ihrer Kraft!

Es war eine schöne gemeinsame Zeit! Auf Wiedersehen in Danzig, Halle, Berlin, Warschau oder auch anderswo auf dieser Welt!

Bleiben Sie gesund und heiter!

Cornelia Pieper

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