Der Krieg in der Ukraine dauert seit dem vierten Monat an. Die deutsche Minderheit, die an verschiedenen Orten tätig ist, engagiert sich auch in der Hilfe zahlreicher Flüchtlinge. Über die Aktivitäten der Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft in Glatz berichtete uns ihr Vorsitzender, Horst Ulbrich.
Die Initiative in Glatz kann man finanziell unterstützen. Die Informationen dazu erfahren Sie unten im Text. Im Namen der DSKG bedanken wir uns sehr.
Nun haben wir über 2,8 Mill Flüchtlinge und es ist kein Ende abzusehen. Eigentlich sind es nur Kinder mit ihren Müttern, aber auch Kinder die mitgeschickt wurden und deren Eltern beide im Kampf um ihre Heimat sind. So haben wir unter den 112 Kindern mit Betreuern eines Kinderheimes auch die kleine Natalie. Mutter und Vater sind vor Tagen im Krieg gefallen während das Kind schon in Bad Reinerz in Sicherheit war. Das kleine Mädchen weiß mit ihren 3 Jahren natürlich davon nichts, man wird es ihr später einmal sagen müssen. Im Moment wird sie mit unserer Unterstützung von den Betreuern liebevoll versorgt.
Am 23.4. zum Osterfest der Ukrainer war ich dann mit über 200 Päckchen mit Süßigkeiten unterwegs, um den Kindern eine Freude zu machen. Allein in dem Erholungsheim in Bad Reinerz sind vier Gruppen Kindern in verschiedenen Altersklassen, und auch eine Gruppe behinderter Kinder untergebracht. Für sie wird gesorgt aber Süßes gibt es auf Staatskosten natürlich nicht und so war das eine große Freude in den schlimmen Zeiten.
Aber auch die Gruppe im Stadion in Glatz, in Wolibusz, und Sokoletz werden von uns unterstützt. Neu dazu kommen die 50 Kleinkinder bei den Schwestern in Ullersdorf wie auch bei den Franziskanern in Glatz.
Zum Glück war am Wochenende zunächst Besuch aus Berlin mit Hilfe bei uns, auch die Malteser aus Telgte mit dem LKW und einer großen Ladung Lebensmittel, Pampers und Hygienemittel und Spielzeug für die Kleinen. Aber schon in den nächsten Tagen ist unser Zentrallager wieder leer und wir hoffen auf einen weiteren Transport zu Fronleichnam im Juni. Zwischendurch kaufen wir im Großhandel Lebensmittel für die Erstversorgung der Neuangekommenen bis eine Versorgungsregelung zum Tragen kommt. Die Kommunen sind mit der Situation vollkommen überfordert. Ja es ist eine Mammutaufgabe und wir sind in täglichem Einsatz, denn uns erreichen laufend neue Hilferufe. Aber alle hoffen schon im Sommer wieder zurück in die Heimat zu können und da habe ich wenig Hoffnung. Die bei uns aufgenommene Familie aus der Gegend Mariopol hilft bei der Verständigung und der Sohn beim Einkauf mit den schweren Kartons. Natürlich kaufen wir ganze Paletten Toilettenpapier, Milch und alles andere nur kartonweise und der Chef des Großhandels war zu besonderen Konditionen bereit, auch die Mehrwertsteuer wird uns erlassen.
Ich kann immer nur Danke schreiben. Auch all denen die sich an ihre eigene Flucht und Vertreibung erinnern und immer wieder auf unser Konto Schlesienhilfe DE02 4945 0120 1112 5511 79 spenden. Wir leisten nur Direkthilfe und die Hilfe kommt zu 100% bei den Kindern an.
Es grüßt aus der Heimat Schlesien in der Hoffnung, dass dieses Elend bald ein Ende hat.
Euer Horst Ulbrich