Im PiS-Umfeld gibt es seit langem eine sehr klare Tendenz, Deutschland öffentlich anzugreifen, um die Gunst der rechten Wähler auf Kosten der guten polnisch-deutschen Beziehungen zu gewinnen. Ich frage mich, welche Absichten haben die derzeitigen Behörden in Warschau? Wollen sie, dass Deutschland ein starker Verbündeter Polens ist, oder brauchen sie uns als Sündenbock, um ihre eigenen internen Probleme auszuspielen? Dies ist heutzutage besonders besorgniserregend, da Russland versucht, jede Spaltung, die sich im Westen abzeichnet, auszunutzen. Ich bin also nicht in der Lage, die Logik einer solchen Aktion zu verstehen. Zweitens verstehe ich nicht, warum die polnischen Behörden immer noch glauben, dass öffentlicher Druck auf Deutschland wirksam ist, um uns zu Zugeständnissen zu bewegen, zum Beispiel bei Sanktionen gegen Russland oder beim Sprachenlernen für Minderheiten. Solche Angelegenheiten sollten in der Privatsphäre des Büros diskutiert werden. Wenn sie ans Licht gebracht werden, ist es viel schwieriger, Deutschland wie jeden anderen Partner flexibel zu machen. Es ist einfach kontraproduktiv”, sagt in einem Interview für die Zeitschrift “Rzeczpospolita” Arndt Freytag von Loringhoven, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen.

Vollständigen Inhalt des Interviews (Text in polnischer Sprache) finden Sie HIER.