Eine doppelte feierliche Eröffnung

Eine doppelte feierliche Eröffnung Feierliche Eröffnung des Jugendzentrums. Das Band schneiden durch: Michał Schlueter (links), Vorstandsmitglied im VdG, und Dr. Arndt Freytag von Loringhoven (rechts), deutscher Botschafter in Polen / Uroczyste otwarcie Centrum Młodzieżowego. Wstęgę przecinają: Michał Schlueter (z lewej), członek zarządu ZNSSK w Polsce oraz dr Arndt Freytag von Loringhoven (z prawej), ambasador Niemiec w Polsce. Foto: Mateusz Koszyk

Am Samstag, den 5. Juni 2021, in Anwesenheit des deutschen Botschafters Dr. Arndt Freytag von Loringhoven, werden in Oppeln zwei für die deutsche Minderheit wichtige Einrichtungen geöffnet: das Forschungszentrum der Deutschen Minderheit sowie das Jugendzentrum.

Das an die jungen Mitglieder der deutschen Minderheit gerichtete Jugendzentrum wird seinen Sitz in der ul. Krupnicza 15 haben. Das Hauptziel der Einrichtung, die offen für neue Initiativen und Ideen ist, besteht darin, bestmögliche Bedingungen für die Entwicklung und Zugänglichkeit der deutschen Sprache und Kultur für die Jugend der deutschen Minderheit in Polen zu schaffen.

 

Das Zentrum sollte zugleich drei Funktionen haben: eines Treffpunkts für die Jugend, in dem sie Freunde treffen und den Personen aus der Minderheit und deren Organisationen begegnen können. Zweitens sollte es ein Schulungszentrum für die Jugendlichen sein, ein Lernraum wie ein Ort zur Weiterentwicklung – einer persönlichen wie auch beruflichen. Die dritte Funktion ist ein Informationszentrum, wo man alles über die deutsche Minderheit erfahren kann: über ihre Institutionen, Organisationen und Jugendgruppen, die den Jungen Personen aus den Kreisen der deutschen Minderheit Möglichkeiten geben können. Wir wollen die neuen Führungskräfte für die DMi gewinnen, so Beata Sordon, Jugendbeauftragte im VdG.

Aus Pandemiegründen wurde das Jugendzentrum zuerst einmal im kleineren Kreis geöffnet. „Wir hoffen aber, dass bald mi September die Jugendlichen wieder in die Schulen kommen und wir auch eine Eröffnung für sie machen können“, so Beata Sordon, Jugendbeauftragte im VdG. Wir möchten, dass alle hier in Oppeln in der Region wissen, dass es hier einen Ort gibt, wo man kommen kann, und wo man nicht nur die deutsche Kultur und Sprache, aber auch die Geschichte und eigene Identität neu entdecken kann“, ergänzt sie.

Für die Jugendlichen sind besonders Freiheit, Spontanität und Spaß wichtig, so Oskar Zgonina, Vorsitzender des Bundes der Jugend der deutschen Minderheit. Deswegen wird das Jugendzentrum als ein offener Ort gestaltet, zu dem junge Menschen kommen können. Auch ein neues Projekt des Hauses für die deutsch-polnische Zusammenarbeit und des BJDM wird hier sein Sitz haben: Jugendpunkt. Genau so, wie die Redaktion der Jugendzeitschrift Antidotum.

Im denselben Gebäude wird sein Sitz auch LernRAUM.pl haben − ein innovatives Projekt, das den Angehörigen der deutschen Minderheit polenweit die Möglichkeit gibt, deutsche Sprache in einer großen Vielzahl von Kursen, Seminaren und Workshops zu verwenden und ihre Horizonte zu erweitern. „Eine fliegende Universität, eine Volksuniversität, in der sich die Teilnehmer Themen aussuchen, die sie am meisten interessieren“, beschreibt sie Waldemar Gielzok, Vorsitzender der Deutschen Bildungsgesellschaft. Zur Zeit hat LernRAUM.pl 20 Standorte mit Animateuren. In der Krupnicza 15 hat das Projekt jetzt seine Hauptstelle.

“Das Wissen um die eigenen Wurzeln ist für jede Gemeinschaft eine wichtige Identitätsquelle” − mit diesen Worten beschreibt sich das Forschungszentrum der deutschen Minderheit: Eine Einrichtung, die die Geschichte, das Erbe und die Gegenwart der Deutschen Minderheit in Polen untersucht.

Die Einrichtung einer Stelle im Rahmen der Organisation der dt. Minderheit, die auf wissenschaftlicher Basis Forschungen zur deutschen Minderheit koordinieren könnte, wurde bereits vor 10 Jahren vorgesehen. 2016 wurde der Verein Forschungszentrum der Deutschen Minderheit gegründet, und im letzten Jahr konnte das Forschungszentrum in die Büroräume der Eichendorff-Bibliothek einziehen, erklärte die Entstehungsgeschichte der Institution Michał Matheja, Vorsitzender des Forschungszentrums.

„Da das Forschungszentrum heute eröffnete, hilft auch der dt. Minderheit zur Stabilität. Es fördert die Identität der Deutschen und hilft, aus der Vergangenheit zu lernen und zu schöpfen, aber vor allem auch Neues zu gestalten“, sprach Bischofsvikar Peter Tarlinski. „Dieses Zentrum wird hier für die Deutschen eingerichtet, die hier leben, und vor allem für die deutsch-polnische Verständigung. Deshalb ist es ein Zentrum für Bibliothek, Medien, Kultur und Wissenschaft hier entstanden. Es ist ein deutsch-polnisches Zentrum. Und in diesem Sinne es ist auch ein Zeichen, dass dieser Vertrag [zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit,] der vor 30 Jahren unterzeichnet wurde, Früchte trägt“, ergänzt er.

Zu den Aufgaben, die sich das Forschungszentrum stellt, gehören unter anderem Durchführung von Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Konferenzen, Herausgabe von Publikationen und Bearbeitung einer breiten Archiv-Sammlung mit mehr als 60.000 Seiten Dokumente. Der Sitz des Forschungszentrums ist gegenüber vom Jugendzentrum der Deutschen Minderheit gelegen, im Gebäude der Eichendorff-Bibliothek in der ul. Szpitalna 7a in Oppeln.

Weiter begab sich der Botschafter zum Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, wo er sich mit Teilnehmern des Schulungsprogramms Akademia getroffen und ein Gespräch geführt hat. Es gab viele Fragen, die die Jugend dem Botschafter stellen wollte.

Und eine Krönung des Tages war ein Treffen mit dem Vorstand des Verbandes der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften im Sitz des VdG in der ul. Słowackiego.

Skip to content