Erzbischof Alfons Nossol erhält eine Auszeichnung der Deutschen Minderheit „Gratias agimus“ für Verdienste um Einheit und Frieden

Erzbischof Alfons Nossol erhält eine Auszeichnung der Deutschen Minderheit „Gratias agimus“ für Verdienste um Einheit und Frieden

Am 30. Mai 2025 fand um 17:00 Uhr in Groß Stein eine feierliche Verleihung des Preises „Gratias agimus“ statt, der von dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) gestiftet wurde. Ausgezeichnet wurde Erzbischof Alfons Nossol für sein langjähriges Engagement für Dialog, Versöhnung und den Brückenbau zwischen den Völkern. Der Preis wurde in einem kleinen Kreis von Vertretern der deutschen Minderheit durch den Vorsitzenden des VdG, Rafał Bartek, überreicht.

Wie der Vorsitzende sagte:

Wir haben eine wichtige Persönlichkeit geehrt, aber in Wirklichkeit muss ich sagen, wir fühlen uns geehrt, dass wir die Möglichkeit der Begegnung mit diesen Menschen hatten. Der Erzbischof Alfons Nossol hat so viel gemacht, nicht nur für uns hier in der Diözese Oppeln, aber auch für die ganze Kirche in Polen, aber auch in Europa. Man kann sagen, er hat wirklich durch seinen Einsatz unsere Religion in der Welt bekannt gemacht und gleichzeitig war er immer stolz auf seine Herkunft. Also das hat er nie irgendwie verborgen, nie irgendwie versteckt und dafür sind wir ihm sehr dankbar. Wir sind ihm natürlich auch dankbar für die Einführung der deutschen Messen, für die erste deutsche Messe auf dem St. Annenberg, für die Kreisauer Messe und für viele andere Dinge. Aber ich muss persönlich sagen, am meisten bin ich ihm dankbar dafür, dass er immer mit so einem Selbstverständnis die Region vertreten hat. Und durch sein Auftreten hat er immer gezeigt, ein Schlesier kann stolz sein. Ein Schlesier ist jemand, auf den man Wert legt, mit dem man sprechen möchte. Das war und ist eben der Erzbischof Alfons Nossol. Und da fühlen wir uns wirklich geehrt, dass wir diese Möglichkeit hatten, ihm heute diesen Preis zu überreichen, aber vor allem, dass wir uns hier heute treffen konnten.

„Gratias agimus“ ist eine Auszeichnung, die an Personen verliehen wird, die durch ihre Arbeit im Dialog und in der Gemeinschaft zu gegenseitigem Verständnis und Frieden zwischen den Völkern beitragen. Die Auszeichnung wurde im Jahr 2021 auf der 52. Verbandsratssitzung des VdG als Ausdruck des Respekts für die Werte der Toleranz, der Versöhnung und der Achtung der Identität gestiftet, welche es ermöglichen, in der Vielfalt eins zu sein. Die erste Preisträgerin war die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Erzbischof Alfons Nossol – wurde am 8. August 1932 in Broschütz geboren. In den Jahren 1977-2009 wurde Alfons Nossol zum Oppelner Bischof ernannt und ab 1999 zum Erzbischof ad personam. Er war langjähriger Professor an der Katholischen Universität von Lublin und des Höheren Priesterseminars im Oppelner Schlesien in Neiße / Oppeln. Als Oppelner Bischof gründete er mehr als 60 neue Pfarrgemeinden, verlegte das große Priesterseminar von Neiße nach Oppeln und richtete das Diözesan- und Archivmuseum, sowie das Diözesanhaus für Priester im Ruhestand in Oppeln ein. Bischof Alfons Nossol war für seinen Einsatz für die polnisch-deutsche Versöhnung bekannt – er war der Hauptzelebrant der Versöhnungsmesse im Jahr 1989 in Kreisau und führte in den von der deutschen Minderheit bewohnten Pfarrgemeinden die Messe in deutscher Sprache ein. Er erhielt zahlreiche Doktortitel honoris causa (u.a. an den Universitäten in Breslau, Oppeln, Münster, Mainz, Bamberg, und Olmütz in der Tschechischen Republik). Weitere wertvolle Verdienste sind das Großkreuz des Ordens der Polonia Restituta, Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Goldmedaille „Verdienstvoll für Kultur Gloria Artis“ und viele Auszeichnungen für seinen Einsatz für die Versöhnung des polnischen und deutschen Volkes.

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