Im Jahr 2025 sind es 20 Jahre her, seitdem das Gesetz über nationale und ethnische Minderheiten am 6. Januar 2005 in Kraft getreten ist. Am 4. Februar 2025 trafen sich die Vertreter nationaler und ethnischer Minderheiten, die für diese Aufgabe zuständigen Minister, Abgeordneten und Kommunalpolitiker im Sejm, um über das oben genannte Dokument zu diskutieren.
Das Gesetz, das am 6. Januar 2005 in Kraft trat, war ein Ergebnis langjähriger Arbeiten, die bereits im Jahr 1994 begannen. Dieses Dokument sichert den nationalen und ethnischen Minderheiten in Polen die Rechte zur Pflege und Entwicklung ihrer kulturellen und sprachlichen Identität. Derzeit umfasst das Gesetz 13 nationale und ethnische Minderheiten sowie eine Gruppe, die die Regionalsprache – Kaschubisch verwendet.
Die Veranstaltung am 4. Februar wurde vom Sejmmarschall, Szymon Hołownia, eröffnet, der auch die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernahm. Sie bestand aus zwei Teilen: einer Ausstellung zum Thema „Nationale und ethnische Minderheiten in Polen zum 20. Jahrestag des Gesetzes“, die in den nächsten zwei Wochen im Flur des Sejms zu sehen sein wird und die vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit vorbereitet wurde.
Der zweite Teil war eine Konferenz unter dem Titel „20 Jahre des Gesetzes über nationale und ethnische Minderheiten und Regionalsprachen – Geschichte, Wirkung und Zukunft“. In drei Blöcken wurde zunächst die Entstehungsgeschichte des Gesetzes erörtert, dann wurde besprochen, wie das Gesetz in den Minderheitengebieten formell funktioniert bzw. nicht funktioniert, und im letzten Block wurde die Zukunftsperspektive des Gesetzes behandelt, wobei insbesondere der Versuch einer Aktualisierung des Gesetzes thematisiert wurde, das in seinem Wortlaut seit 20 Jahren in Kraft ist und bis heute keine Änderungen vorgenommen wurden – trotz der zahlreichen Anmerkungen und Vorschläge der Minderheitengemeinschaften.
Das Thema, dem die größte Aufmerksamkeit gewidmet wurde, war die Bildung von Minderheiten, die für das Überleben von Minderheiten von entscheidender Bedeutung ist. Wie die Diskussionsteilnehmer betonten, gibt es in diesem Bereich noch immer viele Probleme und Herausforderungen, für die es keine systematischen und praktischen Lösungen gibt.
Wie Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, sagte:
Das Gesetz ist ein Mittel, das uns, den Minderheiten, einige Möglichkeiten gegeben hat, aber es gibt uns keine Sicherheit, die für das stabile Wirken der nationalen und ethnischen Minderheiten in Polen notwendig ist. Es ist notwendig, zumindest bestimmte Lösungen einzuführen, die es ermöglichen, die Identität zu bewahren und weiterzuentwickeln, vor allem im Bereich der Minderheitenbildung, der Unterstützung für die Gründung und den Betrieb von Minderheitenschulen oder im Hinblick auf den Unterricht der Minderheitensprache in der siebten und achten Klasse. Die Minderheitenvertreter verwiesen auf die Eröffnungsbilanz 2023, in der die zahlreichen Probleme und Herausforderungen der Minderheitengemeinschaften erörtert werden. Während der Konferenz gab es viele positive Deklarationen und wir hoffen, dass die Arbeiten an praktischen Lösungen bald beginnen werden.
Fot. Okiem Sportowca / Stefani Koprek
- Foto: Joanna Hassa