Ungewiss

Ungewiss Foto: Pixabay

Das Jahr 2022 ist ein „komisches“ Jahr. Ein Jahr der Ungewissheit, der Unsicherheit und voll von Zweifeln! Ein sehr gefährliches Jahr! Denn 30 Jahre nach Ausbruch der Balkankriege sind wir im Europa des 21. Jahrhunderts erneut Zeugen eines Krieges! Nicht irgendwo weit weg von uns, sondern hier, vor unserer Haustür. Jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand muss sich einige Fragen stellen: Was passiert jetzt mit uns, mit Europa, mit der ganzen Welt? Wie lange wird der Wahnsinn noch weitergehen? Wohin führt das alles? Quo vadis? Und was kommt danach?

Der Krieg wurde zum Alltag! Wir ärgern uns wegen der steigenden Lebensmittelpreise, der Benzin- und Heizkosten. Das bedeutet für uns „der Krieg“, das ist für uns der Alltag. Aber etwas viel Schlimmeres, etwas viel Gefährliches kommt unaufhaltsam auf uns zu. Man muss nur auf den Balkan oder nach Taiwan schauen. Heute droht der Welt eine zweite „Kubakrise”, nämlich in Nicaragua. Was kommt dann? Was kommt noch auf uns zu? Überall Veränderungen! Überall etwas Neues, etwas Unbekanntes! Die Welt dreht durch! Von überall hören wir, es komme eine „Neuordnung“.

Wir haben schon eine – und was für eine! Was hat sie uns gebracht? Elend, Diskriminierung! Die Pandemie hat ein neues Antlitz bekommen. Jetzt ist es nicht das Coronavirus, sondern der Wahn der Macht! Ich darf, du nicht! Ich bin der Herr, du bist der Diener! Ein Land sagt dem anderem, was es zu tun hat, wie es seine Politik gestalten soll. Wir – die Deutschen in Schlesien – haben das schon einmal erlebt, vor fast 100 Jahren! Wenn man heute so manchen Politiker hört, dass die Ukraine einen Teil ihres Territoriums an Russland abgeben solle – woher kennen wir das, wir Schlesier, wir Deutschen?

Ab Herbst wird man unseren Kindern ihre Muttersprache – die „Sprache des Herzens“ – geraubt haben. Ja, das muss offen gesagt werden: geraubt. Jetzt noch der neue Feiertag, der 20. Juni. Der Tag der sogenannten Aufstände in Oberschlesien. Ein Schlag ins Gesicht für die Schlesier, für uns DFK-Mitglieder. Das soll die Richtung sein, in welche sich die Welt bewegen soll?

Ich habe Angst! Ich sehe die Zukunft in dunkleren Wolken. Aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben, dass die Sonne wieder aufgeht. Ich habe Angst um die DFKs. Wohin, in welche Richtung, wird der neue VdG-Vorstand das DFK-Schiff steuern? Man kann nur hoffen, dass im VdG-Vorstand Leute sind, die wissen, was Ehre bedeutet. Wir – die DFK-Mitglieder – sollten wachsam sein.

Lucjan Ryszka, DFK Schlesien

Text veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Redaktion der Oberschlesischen Stimme

 

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