53. Delegiertenversammlung des VdG in Polen: Ein Appell für den Erhalt deutscher Sprache, neue Organisationen und ein neuer Vorstand

53. Delegiertenversammlung des VdG in Polen: Ein Appell für den Erhalt deutscher Sprache, neue Organisationen und ein neuer Vorstand 53. Delegiertenversammlung des VdG / 53. zjazd delegatów ZNSSK w Polsce

Heute (Samstag, 28. Mai 2022) fand auf dem St. Annaberg die Delegiertenversammlung des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen statt. Dieses jährliche Treffen, das darauf abzielt, die Aktivitäten des VdG in Polen im vergangenen Jahr zusammenzufassen und die Richtung für das nächste Jahr festzulegen, hat diesmal einen besonderen Charakter: es ist eine Wahlversammlung. Die neue Zusammensetzung des Vorstands der Dachorganisation der Deutschen in Polen wurde von Vertretern der deutschen Minderheitenorganisationen gewählt, die zu der Versammlung aus ganz Polen kamen.

12 Jahre Arbeit an der Spitze der Organisation der Deutschen in Polen hat Bernard Gaida in seiner Rede Bernard Gaida zusammengefasst, der sich von der Funktion des Vorsitzenden verabschiedete.

Die Leitung des VdG, der Dachorganisation der Deutschen in Polen, ist eine große Ehre und eine Verantwortung, das ich immer gespürt habe. Ich habe diesen Dienst mit Engagement und oft zum Nachteil meiner beruflichen Arbeit und anderer Bereiche meines Lebens geleistet, aber es war notwendig. Diesen Dienst kann man nicht halbherzig ausüben, nur für gewisse Arbeitszeit oder bei Gelegenheit. (…) Heute bin ich an der Reihe, die Zügel der Regierung zu übergeben, zumal die Delegierten wahrscheinlich keine Schwierigkeiten damit haben werden, die Nachfolger zu wählen. Ich habe bereits im Herbst und dann in meinem Neujahrsbrief dazu aufgerufen, dass die Organisationen ihre Delegierten sorgfältig auswählen, damit ein guter VdG-Vorstand gewählt werden kann. Ich möchte, dass es acht aktive und kreative Vorstandsmitglieder sein werden. Ich hoffe, dass die neugewählten Vorstandsmitglieder sich bemühen werden, im VdG nicht mit den Interessen ihrer lokalen Organisationen zu denken, sie nicht zu duplizieren und nicht mit der VdG zu konkurrieren werden, sondern dass sie ausschließlich Vertreter der gesamten deutschen Volksgruppe sein werden.

Abschiedsansprache von Bernard Gaida - vollständiger Text

 

Nach den Wahlen setzt sich der Vorstand des Verbandes wie folgt zusammen:

  • Rafał Bartek (Woiwodschaft Oppeln) – Vorsitzender
  • Łukasz Jastrzembski (Woiwodschaft Oppeln)
  • Sylwia Kus (Woiwodschaft Oppeln)
  • Martin Lippa (Woiwodschaft Schlesien)
  • Waldemar Świerczek (Woiwodschaft Schlesien)
  • Michal Schlueter (Ermland und Masuren)
  • Damian Stefaniak (Niederschlesien)
  • Peter Jeske (Pommern)
Neuer Vorstand des VdG in Polen / Nowy Zarząd ZNSSK w Polsce

Neuer Vorstand des VdG in Polen / Nowy Zarząd ZNSSK w Polsce

Gemäß der während der letzten Delegiertenversammlung des VdG am 28. Mai 2022 angenommenen Änderung im Statut des Verbandes wird zum Mitglied des Vorstandes auch der jeweilige Vorsitzende des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit. Aktuell ist es also Oskar Zgonina.

Die Revisionskommission des VdG setzt sich aus folgenden Personen zusammen:

  • Agnieszka Dłociok (Woiwodschaft Schlesien) – Vorsitzende
  • Anna Kasprzyk (Woiwodschaft Oppeln)
  • Dawid Bojarowski (Pommern)

Darüber hinaus wurden neue Organisationen aufgenommen:

  • Bund der deutschen Minderheit in Lauenburg – als ordentliches Mitglied;
  • Wirtschaftskammer Schlesien – als assoziiertes Mitglied.

In der auf der Delegiertenversammlung angenommenen Resolution wurde direkt auf die derzeitigen Schwierigkeiten beim Unterrichten von Deutsch als Muttersprache hingewiesen. In einem an die Regierungen Polens und Deutschlands gerichteten Dokument forderten die Delegierten die Aufhebung der Februar-Verordnung des polnischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft zur Begrenzung der Stundenzahl des Unterrichts von Deutsch als nationale Minderheitensprache.

Resolution in Bezug auf die Einschränkungen im Bereich des muttersprachlichen Unterrichts der deutschen Minderheit in Polen

 

Für ihre langjährige Tätigkeit für die deutsche Kultur, Publikationen und Übersetzungen der deutschen Literatur wurde Frau Professorin Joanna Roztropowicz mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet. Darüber hinaus hat der VdG den Preis Gratias agimus, der die Dankbarkeit der deutschen Minderheit für die Bemühungen um Einheit und Frieden zum Ausdruck bringt, an eine weitere Person gegeben. Mit dem Preis wurde diesmal der Oppelner Bischof Alfons Nossol ausgezeichnet.

Grußwort Natalie Pawlik Grußwort Ryszard Galla
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