Für uns ist [die Streichung eines Teils der Mittel für den minderheitensprachlichen Unterricht] bis jetzt schwer zu kommentieren. Die Mitglieder der deutschen Minderheit waren und sind bis heute loyale Bürger des polnischen Staates. Keiner wirft uns übrigens direkt vor, wir hätten etwas falsch gemacht. Man wirft der deutschen Regierung vor, sie mache etwas nicht richtig in Bezug auf den Polnischunterricht in Deutschland. Leidtragende sind dabei gerade wir und die jüngste Diskriminierungsaktion – nur so kann man die Kürzung der Deutschstunden bezeichnen – soll eine Antwort auf die angeblich fehlende Symmetrie sein. Dabei kann es doch keine Symmetrie geben, weil schon allein die Bildungssysteme in beiden Ländern unterschiedlich sind, und der Status der beiden Gruppen nicht gleich ist.
Wir, polnische Bürger deutscher Nationalität, wurden indes von unserer polnischen Regierung zu Geiseln ihrer Deutschlandpolitik gemacht, indem man uns zur Minderheit einer schlechteren Kategorie herabstufte. (…) Für uns als Minderheit, aber nicht nur für uns, da wir seit Monaten auch sehr viel Zuspruch aus der polnischen Mehrheit bekommen, aus Wirtschafts- und Wissenschaftskreisen, ist es eine Sachlage, die wir mitten in Europa im 21. Jahrhundert nicht für möglich gehalten hätten.
Vollständigen Inhalt des Gesprächs des VdG-Vorsitzenden, Rafał Bartek, lesen Sie im deutsch-polnischen Magazin DIALOG (Ausgabe 139-140 (1-2 2022).
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