An den Tagen vom 14. und 15. September 2024 fand in Bonn der Tag der Heimat unter dem Motto „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene: Gemeinsam für ein friedliches Europa“ statt. Die Veranstaltung wurde mit Buchpräsentationen „Heimat im Gepäck“ (2023) und „Tracht(en)kunst. Die Anatomie der Wischauer Tracht“ (2024) des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) München und weiterer Kooperationspartner eröffnet. Daraufhin begrüßte Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien und Kreisvorsitzender des BdV, die Anwesenden. An dem Treffen nahm auch Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) und Vorsitzender des Oppelner Regionalparlamentes, teil.
Am nächsten Tag wurde ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten, gefolgt von der Eröffnung des Ostdeutschen Marktes, auf dem den Teilnehmenden Volkstänze, Blasmusik und Speisen geboten wurden. Es war auch eine Gelegenheit, mehr über die Kultur, Geschichte und Lebensart der Gebiete Ostdeutschlands in den Grenzen von 1937, des Sudetenlandes und über die Siedlungsgebiete von Deutschen im östlichen Europa zu erfahren.
Auf der Internetseite der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen lesen wir:
Die erfolgreiche Aufnahme und die Integration der deutschen Vertriebenen nach dem Krieg ist eine der großen gesamtgesellschaftlichen Leistungen der Bundesrepublik. Der Wille zu Versöhnung und Neuanfang ist einer der wesentlichen Pfeiler des geeinten Europas, woran die Heimatvertriebenen einen wichtigen Anteil haben – auch daran erinnert der historische Ostdeutsche Markttag in der weltoffenen Stadt Bonn im Geiste des europäischen Einigungsgedankens.
In dem untenstehenden Video werden Ihnen Einblicke in den Ostdeutschen Markt verschafft.
Die Veranstaltung bot auch die Gelegenheit, eine Reihe von Jubiläen zu feiern. Eines davon war das 50-jährige Jubiläum der Gründung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen. Dazu kam auch die Partnerschaftsübernahme der Stadt Bonn zu Oppeln, die am 10. Juni 1954 stattgefunden hatte.
Herr Rafał Bartek betonte in seiner Rede:
Die Partnerschaften zwischen Ländern können nämlich langfristig nicht davon leben, dass sich ab und zu Politiker mal treffen. Wichtig sind die Menschen und diese Menschen brauchen wiederum etwas, was sie verbindet. Bei den Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen war und ist es immer noch die Sprache und die Kultur, aber auch die Herkunft sowie das Verständnis für die Heimat. Es ist ein europäischer Schatz, den es hier zu pflegen gibt, denn nur so können wir den Frieden in Europa sichern.
Herr Stephan Rauhut wies in seiner Rede auf die Gefahr hin, der die Kulturstiftung im kommenden Jahr ausgesetzt sein wird:
Gegründet wurde sie von dem damaligen Bundestagsabgeordneten und BdV-Präsidenten Herbert Czaja, und dass sie in Bonn ihren Sitz seit so vielen Jahrzehnten hat und so viel bewirkt hat und so viele Jahrzehnte auch schon Teil des Ostdeutschen Markttages ist, ist etwas Großartiges, und gleichzeitig sage ich das mit einem weinenden Auge, weil die Gefahr besteht, dass möglicherweise im nächsten Jahr die Förderung für die Kulturstiftung durch die BKM, also die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, komplett eingestellt wird. Zumindest ist das von ihr schon angekündigt worden. Das bedeutet, dass die komplette Kulturstiftung und diese wissenschaftliche Arbeit, diese Vernetzungsarbeit, die die Kulturstiftung leistet, möglicherweise in Gefahr sind.
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