Im Jahr 1945, als alle mit Hoffnung auf Frieden und ein Ende von Schmerz und Leid blickten, geschahen in den ehemaligen deutschen Ostgebieten schreckliche Ereignisse. Mit dem Einmarsch der Roten Armee kam es zu Morden, Vergewaltigungen, Raubüberfällen, Verhaftungen, Vertreibungen, Inhaftierungen in Arbeitslagern und Deportationen der dort lebenden Bevölkerung in die UdSSR. Im Jahr 2025 begehen wir den 80. Jahrestag dieser grausamen Ereignisse, die für die meisten unter dem Begriff Oberschlesische Tragödie bekannt sind. Diese Tragödie geht jedoch über diesen Begriff weit hinaus.

Wie Bernard Gaida sagt:

Der Begriff der Oberschlesischen Tragödie hat sich bereits in der Öffentlichkeit Schlesiens etabliert, auch wenn auf verschiedene Weise. Die einen haben sich daran gewöhnt das Verbrechen als kommunistisches zu deklarieren, die anderen versichern ständig, dass es war weil die Opfer Schlesier gewesen waren und nur als Deutsche angesehen wurden. Als das ein Unterschied sein könnte. Noch andere meinen, dass die einzigen Täter und Organisatoren des Verbrechens Russen gewesen seien. Fast alle aber denken über die Tragödie als eine schlesische oder gar nur den östlichen Teil Oberschlesiens umfassendes Ereignis. Als ich aber eine Ausstellung über alle 25 deutsche Minderheiten in Europa eröffnet habe, musste ich feststellen, dass das Schicksal der deutschen Bevölkerung in Mitteleuropa ähnlich war: Vertreibungen, sog. Arbeitslager, Deportationen in die UdSSR, Vergewaltigungen, Leid und Tod. So war es in Rumänien, in Ungarn, in der Tschechoslowakei und in ganz Ostdeutschland, also in Schlesien, Pommern, Ost- und Westpreußen, in Danzig, Lodsch und Posen.

Viele Oberschlesier sagten: „Wir sind doch keine Nazis, wir haben nichts zu befürchten“. Die Rote Armee ließ sich jedoch von den Worten Ilja Erenburgs leiten: „Wenn du im Laufe des Tages nicht wenigstens einen Deutschen getötet hast, ist dein Tag verloren“. Die Ereignisse brachten für viele Menschen Leid. Mehr als 100.000 Zivilisten, vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen, wurden zwischen 1944 und 1950 in Lagern in Eintrachthütte-Zgoda, Myslowitz, Jaworzno und Lamsdorf eingesperrt, und Zehntausende starben. Etwa 45.000 Menschen, 95 % von ihnen Männer, wurden aus Oberschlesien zur Zwangsarbeit in die UdSSR deportiert. Nur etwa 6.000 von ihnen kehrten im Jahr 1949 zurück.

Diejenigen, die ihr Leben verloren haben, aber auch diejenigen, die überlebt haben und deren Leben von Schmerz und Leid gezeichnet ist, sind oft Mitglieder unserer Familien. Daher, um den 80. Jahrestag der Tragödie des Jahres 1945 zu begehen, unternehmen die Organisationen der deutschen Minderheit die Organisation zahlreicher Initiativen wie Feierlichkeiten, Kranzniederlegungen und Kerzenanzündungen an Gedenkstätten, Treffen mit Autoren, die sich mit Aspekten dieser Tragödie befassen, Vorträge, Diskussionen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Wettbewerbe.


GEPLANTE VERANSTALTUNGEN


Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien:

  • Gedenkveranstaltung in Lamsdorf (26.01.2025)
  • Geplante Arbeiten zur Pflege von Gedenkorten und Denkmälern der Opfer des Zweiten Weltkriegs
  • Gedenkveranstaltung an Tor des Lagers Zgoda mit eventuellem Besuch des Deportationsmuseums in Radzionkau (Juni 2025)
  • Wettbewerb für Kinder auf Sammelarbeiten zum Thema „Geschichte der Gedenkorte des 2. Weltkriegs in meiner Ortschaft. Was lerne ich aus dieser Geschichte?“ (Ausschreibung September 2024)
  • Gedenkmesse in Oppeln in Absprache mit der Seelsorge der Diözese Oppeln (Oktober 2025)
  • Treffen mit dem Buch von Herrn Juretko
  • Treffen mit dem Buch „Die Geschichte einer Oberschlesischen Familie“ von prof. A. Dawid (Anfang 2025)

Deutscher Freundschaftskreis im Bezirk Schlesien:

  • Gedenktag – Einmarsch der Rotarmisten nach Gleiwitz (19.01.2025)
  • Jahrestag der Einrichtung des Internierungslagers für die in der UdSSR internierte Bevölkerung in Laband, Gleiwitz (22.02.2025)
  • Gedenktag an Opfer des NKWD-Lagers in Tost (10.05. 2025)
  • Marsch zu Zgoda, durch die Myslowitz-Promenade und den Waldkriegsfriedhof. Organisiert von der Bewegung für die Autonomie Schlesiens (RAŚ) (25.01.2025)
  • Gedenkveranstaltung in Laband. Organisiert von DFK Schlesien (22.02.2025)
  • Gedenkveranstaltung in Tost. Organisiert von der DFK Tost (10.05.2025)
  • Feierlichkeiten in Zgoda. Organisiert vom DFK Schlesien (15.06.2025)

Verband der Deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren:

  • Deutschsprachige feierliche Messe in der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche in Allenstein (11.05.2025, 15:00)

Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft in Breslau:

  • Friedensfriedhof und Friedenspark in Groß Nädlitz – Gedenken an die Gefallenen (Mai, November 2025)
  • Vortrag – Treffen mit der Firma POMOST (April, Oktober 2025)
  • Wettbewerb mit dem Titel: „Der letzte Tag der Erste“ – Projekt mit Schulen. Wettbewerb in Form einer schriftlichen oder künstlerischen Darstellung auf der Grundlage der historischen Kenntnisse (April-Juni 2025)
  • Präsentation der Orte in Breslau, an denen im Rahmen der Vorbereitungen für die „Festung Breslau“ Abrissarbeiten durchgeführt oder Objekte mit militärischem Charakter errichtet wurden (März-September 2025)
  • Stadtrundfahrt mit dem Bus mit einer Präsentation der während der Kriegshandlungen zwischen März und Mai 1945 zerstörten Gebiete und Besuch des Sozialmilitärischen Museums in Breslau (Mai 2025)
  • Schulen – eine Reihe von Treffen auf der Grundlage des Buches „Festung Breslau“ des Autors Marek Krajewski; auf der Grundlage des Theaterstücks „Transfer“ des Regisseurs Jan Klata (März-Juni 2025)
  • Exkursion nach Kreisau – „Jeames von Moltke – eine Vision von Deutschlands Zukunft nach dem Zweiten Weltkrieg“ (April-Mai 2025)
  • Diskussion in der Geschäftsstelle der Organisation unter Beteiligung von Vertretern polnischer Bürger, nationaler, ethnischer und religiöser Minderheiten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Breslau angesiedelt wurden, zum Thema Einstellung zu den Ereignissen von 1945 und deren Folgen für künftige Generationen (September 2025)
  • Teilnahme der DSKG an den städtischen Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs als Vertretung der deutschen Minderheit (März-September 2025)

Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft in Schneidemühl:

  • Einführungsvortrag über das Ende und den Beginn der Gehenna – Eroberung, Befreiung, Vertreibung, Flucht und was danach kam (14.02.2025 – Besetzung von Schneidemühl durch die Russen)
  • Gedenkabend: (Ausschnitt aus dem Film „Schneidemühl, die Stadt die einst war“), Lieder und Gedichte mit Erinnerungen an unsere ältesten Mitglieder, Imbiss (Kaffee, Kuchen) (März 2025)
  • Teilnahme an der offiziellen Gedenkfeier zum Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt und Kranzniederlegung, Anzünden einer Kerze (08.05.2025)
  • Reise auf dem „Erinnerungspfad“: Potulitz (August 2025)
  • Vorträge und Diskussionen für die Mitgliedsor der Organisation und nicht nur. Vorgeshen Vorträge in Online-Form
  • Zentrale Veröffentlichungen (Artikel, Broschüren usw.) und von Organisationen (- Erinnerungen)
  • Wettbewerbe zum Zweiten Weltkrieg und zur Tragödie der Deutschen in Polen
  • Kunst-, Poesie-, Musiks-, Gesangswettbewerbe, Tragödien des Krieges und deren Folgeerscheinungen
  • Geländespiel – Der Zweite Weltkrieg und die Tragödie der Deutschen in Polen
  • Auto-, Motorrad-, Fahrrad- und Fußgänger-Rallyes durch Kampfplätze und Orte der
  • Fernsehübertragungen von offiziellen Zeremonien bei Organisationen
  • Niederlegung von Blumensträußen, Kränzen an Orten, die an Ereignisse erinnern (in der Nähe des Sitzes der Organisation, die innerhalb der Landesgrenzen von besonderer Bedeutung sind
  • Messen und Gottesdienste
  • Ausflüge nach Kreisau und Kennenlernen der Geschichte des Ortes und der mit ihm verbundenen Menschen
  • Abende mit Soldatenliedern und -gedichten über den Krieg, Erlebnisse, Tragödien (deutsche, sowjetische/russische, polnische, alliierte, u.a. vorgetragen von M. Dietrich), zusammen (wenn Sie können) mit Erinnerungen – damals von Kindern
  • Aufführungen zeitgenössischer Musik und Vokalwerke zu den oben genannten Hauptthemen
  • Vorführung von Filmen, insbesondere von Dokumentarfilmen in Organisation
  • Historische Reisen „Nie wieder …“
  • „Sie währt – die Erinnerung!“ – Reinigung von Soldatengräbern und Fahrten zu Friedhöfen/Kriegsvierteln, Orten, die an Tragödien erinnern, Niederlegung von Blumensträußen, Anzünden von Kerzen, Gebete:
    – Gdingen (Gedenktafel – MS Wilhelm Gustloff, s.s. General von Steuben, m/s Goya)
    – Posen (Quartiere der in der Stadt gefallenen und aus dem Umland abtransportierten deutschen Soldaten – z.B. Schneidemühl, Friedhof in Miłostowo, aber auch der Friedhof am Hang der Zitadelle)
    – Stettin (Zentralfriedhof, Kriegsgräberstätte der deutschen Soldaten in Glien)
    – Deutscher Soldatenfriedhof und Friedenspark in Groß Nädlitz

Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft in Waldenburg:

  • Präsentation mit anschließender Diskussion

Deutsche sozial-kulturelle Gesellschaft in Glatz:

  • Deutschsprachige Messe zum 80. Jahrestag der Tragödie, gefolgt von einem Treffen im Sitz der Gesellschaft (21.09.2025)

Bund der deutschen Minderheit in Lauenburg:

  • Kleine Ausstellung über ehemalige Einwohner von Lauenburg, ihr Kriegs- und Nachkriegsschicksal in Zusammenarbeit mit dem Museum von Lauenburg, dem Schifffahrtsmuseum und der Stadtbibliothek Lauenburg
  • Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Evangelisch-Augsburgischen Friedhof, wo auf Initiative des Bundes ein Buch in Form eines Denkmals errichtet wurde
  • Ökumenischer Gottesdienst
  • Gespräche, Vorträge im Sitz des Bundes

Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen:

  • Produktion eines Dokumentarfilms über den Einmarsch der Roten Armee in Oberschlesien im Jahr 1945 und eine Reihe von Filmvorführungen in der Woiwodschaft Oppeln und Schlesien
  • Mitorganisation der Jahrestagung der Stiftung Kulturwerk Schlesien zum 80. Jahrestag des Kriegsendes (am 19. und 21. Juni 2025)
  • Sonderausstellung „Das Kreuz im Schatten der Diktaturen“ (Januar-Februar)
  • Sonderausstellung „Frauen im Krieg“ (Februar-März)
  • Dokumentarfilm über den Einmarsch der Roten Armee in Oberschlesien

Wir laden Sie ein, sich an diesen Veranstaltungen zu beteiligen. Lassen Sie uns die kommende Zeit für intensives Nachdenken und Erinnern nutzen. Möge die Tragödie von 1945 nicht in Vergessenheit geraten.