Gdingen: Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Tragödie des Untergangs der deutschen Evakuierungsschiffe und Verleihung der Ehrennadeln des VdG

Gdingen: Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Tragödie des Untergangs der deutschen Evakuierungsschiffe und Verleihung der Ehrennadeln des VdG

Am Samstag, den 12. April 2025, fand in Gdingen eine Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Untergangs der drei Evakuierungsschiffe „Wilhelm Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“ statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch acht Angehörige der deutschen Minderheit geehrt, die in Anerkennung ihres langjährigen Engagements und ihrer Arbeit für die deutsche Gemeinschaft in Polen mit den Ehrennadeln des VdG ausgezeichnet wurden.

Der Untergang der Schiffe „Wilhelm Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“ gilt als eine der größten Seetragödien der Geschichte. Vor 80 Jahren verloren bei diesen dramatischen Ereignissen Tausende von Menschen ihr Leben.

Der Jahrestag dieser Tragödie, der wie jedes Jahr auf Initiative des Bundes der Deutschen Bevölkerung in Gdingen begangen wird, wurde am 12. April mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Marienkirche und des Heiligen Petrus gedacht, vor dem der Gdingener Kammerchor auftrat.

Während des Gottesdienstes wurde nicht nur für die Opfer dieser Schiffskatastrophen, sondern auch für alle Opfer des Zweiten Weltkriegs gebetet. Anschließend legten die Teilnehmenden Blumen und Kerzen an der Gedenktafel in der Kirche und am Ufer nieder.

An der Veranstaltung nahmen unter anderem Konsulin Diane Röhrig, Ständige Vertreterin der Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig und Konsulin Birgit von Hellfeld, Aleksandra Kosiorek, Bürgermeisterin von Gdingen, Heiko Miraß, Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, sowie Vertreter der deutschen Minderheit teil. Zu den Vertretern des VdG gehörten: Rafał Bartek, Vorsitzender des VdG, Joanna Hassa, Geschäftsführerin des Büros, Anna Scześniok, stellvertretende Geschäftsführerin des Büros, und Sabina Zimerman, Referentin für Verwaltung.

Ehrennadeln des VdG – Anerkennung für das Engagement für die deutsche Minderheit innerhalb der DMi-Organisation

Bei der Veranstaltung überreichte der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), Rafał Bartek, die Ehrennadeln des VdG an acht Personen, die sich um die deutsche Gemeinschaft in Polen verdient gemacht haben.

Anna i Artur Labudda – beide aus Danzig stammend, engagieren sich seit vielen Jahren für die deutsche Gemeinschaft in Polen. Sie waren Mitbegründer der lokalen deutschen Minderheit und sind seit deren Auflösung im Bund der Deutschen Bevölkerung in Gdingen aktiv. Das Ehepaar Labudda baut seit Jahren Brücken der Verständigung zwischen Polen und Deutschen und beteiligt sich an Projekten zur Förderung der Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern.

Jadwiga Goljan – ist eine 94-jährige Angehörige der deutschen Minderheit und Mitglied des Bundes der Deutschen Bevölkerung in Gdingen. Trotz ihres Alters ist sie immer noch sehr aktiv und nimmt regelmäßig am Vereinsleben teil. Seit Jahren fördert sie die deutsche Kultur und Tradition, indem sie an lokalen und nationalen Veranstaltungen teilnimmt. Dank ihrer fließenden Sprach- und Geschichtskenntnisse ist sie eine lebendige Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart und gibt die Werte des deutschen Kulturerbes an die jüngeren Generationen weiter.

Maria Pucher – Mitglied des Bundes der Deutschen Bevölkerung in Gdingen. Sie nimmt an wichtigen Veranstaltungen der deutschen Minderheit teil, wie dem Sommerfest in Osterode oder dem Weihnachtsabend in Lauenburg, sowie an Treffen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Danzig. Sie ist an Aktivitäten beteiligt, die darauf abzielen, Brücken der Freundschaft zwischen Polen und Deutschen zu bauen und den Dialog und die Versöhnung zwischen den beiden Ländern zu fördern.

Romuald Sass – seit vielen Jahren an den Aktivitäten des Bundes der Deutschen Bevölkerung in Gdingen beteiligt, Mitglied des Vorstands. Herr Romuald, der fließend Deutsch spricht, unterstützt stets aktiv Initiativen zur Pflege des deutschen Kulturerbes.

Teresa Czerwionka – 93-jährige Vertreterin der deutschen Minderheit, die sich durch ihre ununterbrochene Aktivität auszeichnet. Mit ihrem Wissen, ihren Erinnerungen und ihren Sprachkenntnissen inspiriert sie jüngere Generationen, deutsche Traditionen und Geschichte zu pflegen. Ihre besondere Leidenschaft für das Singen deutscher Lieder und das Erzählen von Geschichten über das ehemalige Danzig macht sie zu einer lebendigen Zeugin der gemeinsamen Vergangenheit von Polen und Deutschen.

Hilary Kohnke – Mitbegründer des Bundes der Deutschen Bevölkerung in Gdingen und dessen stellvertretender Vorsitzender. Er fördert aktiv die deutsche Kultur und den interkulturellen Dialog. Dank seines Engagements und der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie der Kaschubisch-Pommerschen Gesellschaft, baut er Brücken der Freundschaft zwischen Polen und Deutschen.

Henryk Gojka – Mitbegründer des DFK-Dirschau und langjähriges Vorstandsmitglied. Er engagiert sich seit vielen Jahren für die lokale deutsche Gemeinschaft. Er beteiligt sich an der Organisation von Veranstaltungen, der Förderung der deutschen Kultur und Literatur und dem Aufbau einer Büchersammlung mit deutscher Literatur. Er ist bekannt für seine Freundlichkeit und selbstlose Hilfe. Als „ goldenes Händchen “ unterstützt er bereitwillig andere Personen in verschiedenen organisatorischen Angelegenheiten. Er sorgt auch dafür, dass die musikalischen Traditionen aufrechterhalten werden, indem er bei den Treffen für deutsche Musik sorgt.

Wir danken Ihnen für Ihr langjähriges Engagement, Ihre aktive Haltung und Ihren unschätzbaren Beitrag zur Förderung der deutschen Kultur und Identität in Polen!

Die Ehrennadel des VdG ist eine Auszeichnung, die an Personen verliehen wird, die sich innerhalb der DMi-Organisationen für die deutsche Minderheit engagieren. Sie ist ein Symbol der Anerkennung für u.a. den Einsatz zugunsten der Erhaltung der deutschen Sprache, Kultur und Identität, die Unterstützung der DMi-Organisationsstrukturen, die Förderung des interkulturellen Dialogs und das politische Engagement für die Belange der deutschen Minderheit.
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