Gedenken an die Opfer des NKWD-Lagers in Tost

Gedenken an die Opfer des NKWD-Lagers in Tost

Am Samstag, den 10. Mai 2025, fand in Tost eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des NKWD-Lagers statt, an der Familien der Opfer, Einwohner der Region, Vertreter der deutschen Minderheit und lokale Behörden teilnahmen.

Während der Gedenkfeier versammelten sich die Teilnehmenden am Denkmal für die Opfer an der Wielowiejska-Straße, wo sie mit Reden und Kranzniederlegungen der mehr als 4600 Menschen gedachten, die 1945 im Lager inhaftiert waren.

Über die schwierige Nachkriegsgeschichte sprach Peter Herr, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln:

Es waren vor allem Deutsche und nicht-kommunistische Oberschlesier, die hier interniert wurden – vielfach ohne Anklage, ohne Verfahren, ohne Hoffnung … Der nationalsozialistische Unrechtsstaat hatte unermesslichen Schmerz über Europa gebracht. Doch auch die sogenannte Befreiung bedeutete für Allzuviele nicht das Ende von Gewalt und Unterdrückung. In vielen Teilen Ost – und Mitteleuropas – auch hier in Oberschlesien – setzten die stalinistischen Machthaber und deren Helfer ihre eigene Form von Willkürherrschaft fort. Der Sieg über das NS-Regime führte nicht überall zur Freiheit, sondern in vielen Regionen zu neuer Fremdherrschaft, zu Vertreibung, zu Internierung und zu erneutem Sterben.

Rafal Bartek, Vorsitzender des VdG, betonte in seiner Rede, wie wichtig es ist, sich an diese Geschichte zu erinnern:

Wenn wir uns heute an diese dramatischen Zeiten erinnern, können wir diesen Ereignissen gegenüber nicht gleichgültig bleiben. Tost ist ein Symbol für Leid und Grausamkeit, aber auch ein Ort, der zum Nachdenken anregt. Denn er zeigt uns, dass wir alles dafür tun sollten, um ähnliche Tragödien nie wieder geschehen zu lassen.

An der Veranstaltung nahmen auch Bernard Gaida – Bevollmächtigter des VdG für internationale Zusammenarbeit in Polen und AGDM Sprecher, Sybille Krägel – Gründerin der Initiativgruppe NKWD-Lager Tost, Dr. Nancy Aris – stellvertretende sächsische Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen und Dieter Dombrowski – Vorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft teil.

Rede von Rafał Bartek Rede des Konsuls der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln
Skip to content