Medaille des Marschalls der Woiwodschaft Pommern für Benedykt Reszka, den Vorsitzenden des Bundes der deutschen Bevölkerung in Gdingen

Medaille des Marschalls der Woiwodschaft Pommern für Benedykt Reszka, den Vorsitzenden des Bundes der deutschen Bevölkerung in Gdingen Benedykt Reszka z przedstawicielem Urzędu Marszałkowskiego Województwa Pomorskiego

Am 12. April 2025 wurde Benedykt Reszka, Vorsitzender des Bundes der deutschen Bevölkerung in Gdingen, mit der Medaille des Marschalls der Woiwodschaft Pommern „De Nihilo Nihil Fit“ ausgezeichnet.

Diese besondere Auszeichnung wurde ihm für seine unschätzbare Arbeit und seinen Beitrag zur historischen Bildung sowie für den Aufbau und die Gestaltung eines Raums zur Förderung der polnisch-deutschen Aussöhnung verliehen. Benedykt Reszka erhielt die Medaille während der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Tragödie des Untergangs der deutschen Passagierschiffe (lesen Sie: Gdingen: Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Tragödie des Untergangs der deutschen Evakuierungsschiffe und Verleihung der Ehrennadeln des VdG).

Wie in dem offiziellen Anerkennungsschreiben hervorgehoben wurde:

Wir wissen, wie viel Mühe es kostet und mit welchen Widrigkeiten Sie sich bei Ihrer Arbeit messen müssen, um die Geschichte unserer Region – insbesondere die schwierige, oft dramatische und uneindeutige Seite – zu verbreiten. Ihr langjähriges Wirken als Pädagoge, Schriftsteller, sozialer Aktivist und Förderer der deutsch-polnischen Versöhnungsidee ist bewundernswert und verdient Respekt und Anerkennung.

Wir gratulieren Herrn Benedykt Reszka zu dieser ehrenvollen Auszeichnung und danken ihm für sein jahrelanges Engagement für die Bewahrung des historischen Gedächtnisses der Region Pommern und für den Aufbau freundschaftlicher deutsch-polnischer Beziehungen!

Leben und Arbeit von Herrn Benedykt Reszka

Benedykt Reszka wurde 1935 in Heidemühl in der Kaschubei geboren. Er ist Historiker, Regionalwissenschaftler, Lehrer und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichte von Gochy. Viele Jahre lang war er im Bildungswesen tätig, u. a. in den Grundschulen in Kremerbruch, Modrzejewo und Pritzig, und mehr als 20 Jahre lang im IV. Allgemeinbildendes Lyzeum in Gdingen. Er lebt in Rahmel, bleibt aber seinem Geburtsort Heidemühl eng verbunden.

Während des Zweiten Weltkriegs war er als Kind Zeuge dramatischer und brutaler Ereignisse in seinem Heimatdorf in der Kaschubei. Er erinnert sich unter anderem an die Panzerschlacht bei Katarzynki und die von Soldaten der Roten Armee ausgeübte Gewalt. In einem seiner Berichte im Rahmen der Reihe Pommern und Kaschubei 1945 erzählt er von diesen Ereignissen: „Ich bin zehn Jahre alt, ich sitze an der Wand und sehe das alles … Können Sie sich das überhaupt vorstellen?“ (lesen Sie: Pomorze i Kaszuby 1945. Cykl reportaży – Część 1. Wspomnienia Benedykta Reszki).

Er ist der Autor von Büchern wie Czas zła, Ich losy. Z życia kaszubskich Gochów, Ewangelicy na Gochach und Dzieje szkolnictwa na Gochach, die einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung der Erinnerung an die kaschubische Geschichte und Kultur darstellen. Seine Werke dokumentieren unter anderem das Schicksal der in die sowjetischen Gulags deportierten Einwohner von Gochy und beschreiben auch die Geschichte der lokalen kaschubischen Gemeinschaft. Die Veröffentlichungen sind online verfügbar unter: www.bibliotekacyfrowa.eu. Wir laden Sie zur Lektüre ein!

Seit 2004 ist er Vorsitzender des Bundes der deutschen Bevölkerung in Gdingen und setzt sich aktiv für den polnisch-deutschen Dialog und die Zusammenarbeit ein. Dank seiner Bemühungen werden alljährlich Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Untergangs der deutschen Passagierschiffe „Wilhelm Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“ organisiert, bei denen im Jahr 1945 rund 20.000 Menschen ums Leben kamen.

Für seine Verdienste wurde Herr Benedykt Reszka mehrfach geehrt, unter anderem mit der Medaille Pro Memoria für herausragende Leistungen bei der Bewahrung der Erinnerung an Menschen und ihre Schicksale. Außerdem erhielt er von der Landsmannschaft Westpreußen den Westpreußischen Loyalitätspreiser für seine Arbeit zur Bewahrung der Erinnerung an die tragischen Schicksale der Menschen in Westpreußen und seine Treue zu dieser Provinz. Im Jahr 2011 wurde er außerdem mit der VdG-Ehrenmedaille geehrt. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung, die an Personen mit besonderen Verdiensten um die umfassende Tätigkeit für die deutsche Minderheit und deren würdige Vertretung in Polen und im Ausland verliehen wird.

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