Am 23. und 24. November 2024 diente das Kulturzentrum in Oberglogau als Bühne für junge Theatertalente der deutschen Minderheit. Hier fand das Finale des Projekts „Jugendbox“ statt, das von dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) organisiert wurde.
Wie jedes Jahr bietet der Verband den Jugendlichen die Möglichkeit, an einem Theaterprojekt namens „Jugendbox“ teilzunehmen. Das Ziel ist die Vorbereitung eines Theaterstücks in deutscher Sprache, an dem die Teilnehmenden mehrere Monate lang arbeiten, indem sie an Workshops teilnehmen. Das Ergebnis ihrer Arbeit wird am Ende des Jahres im Rahmen eines Theaterfestivals präsentiert.
„Das Hauptziel des Projekts ist es natürlich, die Deutschkenntnisse zu verbessern, aber nicht auf diese typische Art und Weise, wie man sie in der Schule lernt, sondern indem man Leidenschaften entwickelt, indem man sich mit Literatur auseinandersetzt, indem man Themen anspricht, die die jungen Leute direkt betreffen. Sie üben auch, vor einem Publikum aufzutreten, was eine wichtige Fähigkeit ist, die ihnen im späteren Berufsleben sicherlich nützlich sein wird“, sagte Projektkoordinator Sebastian Gerstenberg. „Das diesjährige Projektfinale war eine ideale Gelegenheit, um zu sehen, für welche Themen sich die Jugendlichen von heute interessieren und wie sie diese interpretieren und auf Deutsch präsentieren. Es sind die Früchte ihrer Vorbereitung, die einen Beweis dafür sind, dass sie kreativ und mutig an verschiedene Herausforderungen herangehen können.“
Während des diesjährigen Theaterfestivals begeisterten die Teilnehmenden das Publikum mit ihren außergewöhnlichen Auftritten. Die Auswahl der Gewinner war daher eine schwierige Herausforderung für die Jury, die aus Anka Graczyk, Romana Janik und Manuela Leibig bestand. Nach langen Überlegungen wurden jedoch die besten Theatergruppen ausgewählt:
1. Platz – DFK Rosenberg für das Stück „Mein Traum“. – Betreuerinnen der Gruppe Anna Dzielawski und Monika Giesa-Köhler
2. Platz – DFK Tost für das Stück „Himmlische Hölle“ – Betreuerin Aleksandra Kupczyk
3. Platz – DFK Waldenburg für das Stück „Es gibt mich doch“ – Betreuerin Iwona Rudnicka
Auszeichnungen für die Schauspielerei gingen an:
Olivia Rawski vom DFK Cosel für die Rolle der Mutter in dem Stück „Erwartungen vs. Realität“
Julia Ernst, Paulina Mierzwa und Emilia Nowak vom DFK Zülz für die Rolle der „coolen“ Großmütter in dem Stück „Jung sein, das ist schön? Alt sein noch viel schöner?“
Aleksandra Poremba vom DFK Oberglogau für die Rolle der alten Nachbarin Kristy in dem Stück „Stille des Lichts“
Melania Woźnica vom DFK Raschau für die Rolle des Dienstmädchens in dem Stück „Intrige aus Liebe“
Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmenden und Gewinner!
Neben den Aufführungen nahmen die Jugendlichen auch an einer deutschsprachigen Messe teil und hatten Spaß bei einem Stadtspiel. Dieses spannende Stadtspiel stand unter dem Motto „Adeliges Leben“. An speziell vorbereiteten Stationen stellten sich die Teilnehmenden verschiedenen Herausforderungen, wie Schwertkampf und Bogenschießen, für die sie Punkte sammelten. Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten der Bürgermeister von Oberglogau, Piotr Bujak, der Vorsitzende des Stadtrats von Oberglogau, Jerzy Kunert, die Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln, Zuzanna Donath-Kasiura, mit ihrem Ehemann, der VdG-Vorstandsmitglied Łukasz Jastrzembski, die Betreuerin des Regionalmuseums „Pfarrscheune“ in Friedersdorf Róża Zgorzelska und die BJDM-Vorsitzende Paulina Widera.
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat über den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen gefördert. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Marschalls der Woiwodschaft Oppeln, Szymon Ogłaza. Die Partner der Veranstaltung waren auch die Gemeinde Oberglogau, das Kulturzentrum in Oberglogau und die Eichendorff-Zentralbibliothek in Oppeln.
Fotos: Jan Kruk