Die Stimme der Polonia in Deutschland zur Kürzung der Bildungssubventionen

Die Stimme der Polonia in Deutschland zur Kürzung der Bildungssubventionen

Auch die Polonia in Deutschland äußerte ihre Stellung zu der Absicht der polnischen Parlamentarier, eine Änderung des Haushalts für 2022 einzuführen, die für nationale und ethnische Minderheiten in Polen eine drastische Kürzung der Mittel für den Unterricht der Minderheitensprachen bedeuten würde. Auszüge aus dem Brief stellen wir unten dar:

Wir, die neue Generation engagierter Europäer mit polnischem Pass, die sich aktiv für das Image Polens und für die Verbesserung der Situation diskriminierter Polen in Deutschland einsetzen, sind mit der Politisierung der Polonia und ihrer Nutzung für innenpolitische Spiele nicht einverstanden.

Die geplante Kürzung der Subventionen für die Gruppen, die im Gesetz vom 6. Januar 2005 über nationale und ethnische Minderheiten und die Regionalsprache anerkannt wurden, die durch den Entzug der gesetzlichen Rechte der deutschen Minderheit motiviert wird, ist nicht die Lösung, die wir brauchen.

Wir sind damit nicht einverstanden, die für uns angeblich vorteilhaften Lösungen umzusetzen, denen weder die Besprechung der aktuellen Bedürfnisse der polnischen Gemeinschaft noch die Kenntnis deren komplexer Situation vorausgehen.

Unsere Stellung bestätigt die Tatsache, dass der Tätigkeit der polnischen Regierung sowie der öffentlichen Verwaltung der Republik Polen bezüglich der Fragen der polnischen Gemeinschaft in Deutschland aktuelle Studien und Fachwissen über die Polonia in Deutschland fehlen. Dies ist eine Verleugnung demokratischer Werte und ein Ausdruck der Respektlosigkeit gegenüber der Idee der Zivilgesellschaft.

Wir wollen und zuallererst brauchen wir keine Unterstützung auf Kosten der Marginalisierung anderer. Der Entzug von Bildungssubventionen für nationale und ethnische Minderheiten sowie der Gemeinschaft, die die Regionalsprache Kaschubisch verwendet, ist ein unethischer und kurzsichtiger Akt, der die negativen sozialen Folgen im In- und Ausland nicht berücksichtigt.

Kindern, die den Minderheiten angehören, die Möglichkeit zu nehmen, die Sprache ihrer Herkunft zu lernen, widerspricht dem in Polen geltenden Gesetz von 2005, der Verfassung der Republik Polen von 1997 und vor allem dem Wunsch, eine gebildete neue Generation von Polen auszubilden, die in der Republik Polen und in Europa tätig sind und die in Zukunft in verschiedenen Ländern, einschließlich Deutschland, nach einer ihren Qualifikationen entsprechenden Arbeit suchen. (…)

Wir fordern, dass der Änderungsantrag abgelehnt wird und dass eine andere Lösung gefunden wird, die den Zustand des Polnischunterrichts in Deutschland verbessern sollte. Dies gilt umso mehr, als die Polonia in Deutschland freundschaftliche und gutnachbarschaftliche Beziehungen zur deutschen Minderheit in Polen pflegt, die auf gegenseitigem Respekt und der gemeinsamen Umsetzung von Zielen beruhen, wie im Sinne des Vertrags von 1991.

Polnisches Bundesnetzwerk Partizipation und Soziales e.V.

Am 19. und 21. September 2021, während des V. Kongresses Polnischer Organisationen, veröffentlichten Organisationen der Polonia in Deutschland auch Postulate, die sich mit den Problemen dieser Gemeinschaft in Deutschland befassten. Auf die Bitte der Polonia in Deutschland veröffentlichen wir sie im Folgenden:

Bundesnetzwerk Postulate 1Bundesnetzwerk Postulate 2

Bundesnetzwerk Postulate 3

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