Gespräche im Bundestag

Gespräche im Bundestag Foto: privat

Gestern (7.07.) nahm der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften Rafał Bartek am Treffen der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe teil, die im Bundestag stattgefunden hat. Hauptthema der Diskussion der Abgeordneten war die Lage des Deutschunterrichts in Polen sowie des Polnischunterrichts in Deutschland.

 

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Rafał Bartek schilderte die aktuelle Situation, nachdem im Februar der polnische Bildungsminister Przemysław Czarnek zwei Verordnungen erlassen hatte über die Kürzung der Mittel für den minderheitensprachlichen Deutschunterricht und die Kürzung der Deutschstunden von drei auf eine wöchentlich. „Ich habe darauf hingewiesen, dass bereits einige Jahre vorher durch eine Neuauslegung des Bildungsgesetzes der minderheitensprachliche Deutschunterricht nur in den Klassen 1 bis 6 stattfindet und nun wird dieser auch noch um 2/3 gekürzt. Das bedeutet in vielen Fällen Kündigungen für die Deutschlehrer, vor allem aber einen erschwerten Zugang der Kinder zum Deutschunterricht“, so der VdG-Vorsitzende.

Dass aber deutschsprechende Arbeitnehmer auf dem polnischen Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden, betonte Karin Ende vom Goethe-Institut in Warschau, denn dort gehen wöchentlich Anfragen von Unternehmen ein, die Arbeitskräfte mit guten Deutschkenntnissen suchen. „Leider musste Frau Ende aber deutlich sagen, dass wegen verschiedener staatlicher Entscheidungen die Zahl der Deutschlernenden deutlich zurückgehe, womit die Erwartungen der Wirtschaft nicht erfüllt werden können“, sagt Rafał Bartek.

 

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Nachdem auch die Polonia-Seite ihre Lage und Erwartungen geschildert hatte, diskutierten die Mitglieder der Parlamentariergruppe über die Situation des jeweiligen Sprachunterrichts. Fazit des Treffens ist eine gemeinsame, wenn auch nicht schriftlich festgehaltene Botschaft, dass nun beide Regierungen gefordert sind zum Thema Deutschunterricht in Polen ins Gespräch zu treten und sobald wie möglich eine Lösung zu finden, um die Diskriminierung der deutschen Minderheit aufzuheben.

 

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