Seit November 2022 üben Vertreter des Schulamtes in Białystok und des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft Druck auf die wichtigsten Bildungseinrichtungen für die belarussische Minderheit in Polen aus, nämlich die Bronisław-Taraszkiewicz-Oberschule mit zusätzlichem belarussischem Sprachunterricht in Hajnówka und die Bronisław-Taraszkiewicz-Oberschule mit belarussischem Sprachunterricht in Bielsk Podlaski.
Eine Neuinterpretation des Gesetzes, das den Betrieb der Einrichtungen seit mehreren Jahrzehnten nicht verhindert hat, wird durchgesetzt. Es werden Änderungen des Gesetzes gefordert, damit nicht alle Schüler in Belarussisch als nationaler Minderheitensprache unterrichtet werden. In der Praxis würde dies bedeuten, dass das Erlernen dieses Faches und das Ablegen der Abiturprüfung in belarussischer Sprache an dieser Schule fakultativ wäre, wodurch die Sprache der nationalen Minderheit faktisch mit den Wahlfächern gleichgestellt würde, und die allgemeinbildende Schule in Hajnówka würde ihren bisherigen Charakter als Schule verlieren, die ihre Schüler in der Sprache und Kultur der belarussischen nationalen Minderheit unterrichtet.
Trotz zahlreicher Gesprächsversuche werden Änderungen erzwungen, die mit einer Reihe von Vorschriften, insbesondere dem Gesetz über das Bildungssystem vom 13. September 1991, unvereinbar sind.
Die Oberschule mit Zusatzunterricht der belarussischen Sprache in Hajnówka ist eine Schule mit einer über siebzigjährigen Geschichte, die als Institution für Vertreter der belarussischen nationalen Minderheit gegründet wurde. Diese Oberschule ist ein fester und wichtiger Bestandteil des kulturellen und pädagogischen Lebens der belarussischen nationalen Minderheit in Polen. (…) Es ist eine moderne Einrichtung, die sich gleichzeitig auf ein hohes Bildungsniveau und die Erhaltung und Entwicklung der kulturellen Identität der belarussischen nationalen Minderheit konzentriert.
Ein ähnliches Problem trat an der Zwillingsoberschule mit belarussischer Unterrichtssprache in Bielsk Podlaski auf. Dies hat die jahrzehntelange Tradition der Schule unterbrochen und zur Zerstörung ihres einzigartigen Charakters geführt.
„Wir können nicht zulassen, dass durch Entscheidungen von oben, die sich gegen die Anträge und Einsprüche des betroffenen Umfeldes durchsetzen, jahrzehntelange Arbeit begraben, die Entwicklung behindert wird und in der Praxis zur Zerstörung der Bildung der belarussischen nationalen Minderheit in Polen führt. (…)“ Zahlreiche Institutionen rufen zur Verteidigung der belarussischen Minderheit und ihrer Bildungseinrichtungen auf.
Die derzeitige Regierung kämpft gegen nationale und ethnische Minderheiten in Polen. Im Februar dieses Jahres „sanktionierte“ der Bildungsminister rund 55.000 Kinder und Jugendliche der deutschen Minderheit.
Warum stört die Gleichbehandlung der Menschen unabhängig von Nationalität, ethnischer Zugehörigkeit oder Glauben das Ministerium für Bildung und Wissenschaft und die Koalition der Vereinten Rechten? – Das können Sie in dem Text lesen, der der Petition beigefügt ist. Wir ermutigen Sie auch dazu, die Petition selbst zu unterschreiben.
