Start des Ballons mit einer Sonde in die Stratosphäre der Erde

Start des Ballons mit einer Sonde in die Stratosphäre der Erde

Im Rahmen des Projekts „Über-Schlesien“ setzten sich die Achtklässler der Grundschule des Vereins Pro Liberis Silesiae in Raschau das Ziel, einen Stratosphärenballon mit einer Sonde in die Stratosphäre aufsteigen zu lassen, um herauszufinden, welche Bedingungen in der Stratosphäre der Erde in einer Höhe von rund 40.000 Metern herrschen.

Das war keine einfache Herausforderung, denn es erforderte eine vierwöchige Vorbereitung. Gemeinsam mit Daniel Macioł, dem Deutschlehrer, der die Arbeit an diesem Projekt betreute, führten die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Berechnungen durch, bauten die Sonde zusammen und führten Testläufe mit den GPS-Trackern durch. All dies diente der bestmöglichen Vorbereitung dieses einzigartigen Projekts, das von Beata Tur, Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) beim Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG), und Johannes Schmidt, ifa-Kulturmanager beim Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ), koordiniert wurde.

Anhand von didaktischen Arbeitsblättern und kurzen Lehrfilmen der deutschen Firma Stratoflights bauten die Achtklässler die Sonde. Dann füllten sie den Wetterballon mit Helium und befestigten die Sonde und den Fallschirm daran. In der Sonde befanden sich eine Kamera für Aufnahmen des Fluges in die Stratosphäre, GPS Tracker und ein Datenmessgerät zur Messung von Temperatur, Druck, Feuchtigkeit etc. Die Schülerinnen und Schüler schrieben auch Briefe in drei Sprachen, Polnisch, Deutsch und Englisch, in denen sie Zitate der berühmten Persönlichkeiten über den Frieden in der Welt anführten.

Der Plan für das Projekt sah folgendermaßen aus: Ein mit Helium gefüllter Wetterballon sollte mit einem Fallschirm in die Stratosphäre gelassen werden. Dort sollte der Ballon in 40.000 Metern Höhe platzen und die Sonde samt Fallschirm wieder auf die Erde fallen. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler die vom Gerät gesammelten Daten analysieren. Neben der Datenanalyse wäre dies auch eine Gelegenheit, die Geografie und Kulturlandschaft der oberschlesischen Heimat anhand der während des Ballonflugs entstehenden Luftaufnahmen zu erkunden, was zur Stärkung der kulturellen Identität der deutschen Minderheit in Oberschlesien beitragen kann. Die hohe Zugkraft des Windes am Tag des Projekts machte ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die Sonde und der Fallschirm verhingen sich in einem Baum, der Wetterballon riss ab und flog allein davon.

Trotz des gescheiterten Versuchs geben die Schülerinnen und Schüler nicht auf! Sie sind sich dessen bewusst, dass allein das Sammeln von Erfahrungen und die Durchführung eines so besonderen und einzigartigen Projekts eine große Leistung ist. Sie geben nicht auf und bereiten sich auf den nächsten Versuch vor.

Obwohl das Hauptziel (vorerst) nicht erreicht wurde, sind die wichtigsten Erwartungen an dieses Projekt erfüllt worden. Neben dem Start der Sonde und der Untersuchung der herrschenden Bedingungen in der Stratosphäre der Erde konnten die Schülerinnen und Schüler auch ihre fachspezifische Sprachkompetenzen während der Vorbereitung verbessern. Das Projekt wurde auf Polnisch, Englisch und Deutsch durchgeführt, wobei die letztgenannte Sprache für die Schülerinnen und Schüler inzwischen eine große Rolle spielt. In einer Zeit, in der die Zahl der Deutschunterrichtsstunden aufgrund der Verordnung reduziert wurde, bot das Projekt zusätzliche Stunden mit Deutsch an. Das zweitwichtigste Ziel, das erreicht wurde, ist, dass die Schülerinnen und Schüler in die faszinierende Welt der Wissenschaft, insbesondere der MINT-Fächer, eingeführt wurden. Im Unterricht lernten sie die theoretischen Grundlagen und mussten später während der Vorbereitung ihre erworbenen Fähigkeiten in der Praxis zeigen. Welche andere Form der Aktivität wäre besser geeignet, um das Interesse an diesem Wissenschaftsbereich zu wecken? Die Schülerinnen und Schüler konnten sich davon überzeugen, dass diese Fächer nicht so schwer sind, wie sie denken. Vielleicht hat es sogar ihr Interesse geweckt, ihre Ausbildung in diesem Bereich fortzusetzen.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Ballonstartversuch! Wir drücken die Daumen für den Erfolg des Projekts!

 

Fotos: Beate Tur, Johannes Schmidt, Lucas Netter

 

 

Wenn Sie mehr über die verschiedenen Phasen dieses Projekts erfahren möchten, laden wir Sie zur Lektüre des Artikels auf wochenblatt.pl ein.

Das Projekt „Über-Schlesien“ wird gefördert durch das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) aus Mitteln des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland. Koordiniert wird es vom Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) sowie vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) in Kooperation mit der Grundschule des Vereins Pro Liberis Silesiae in Raschau.

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